In Deutschland ist der Einsatz von Klärschlamm als Dünger weiter rückläufig. 2024 haben die kommunalen Kläranlagen insgesamt 1,67 Millionen Tonnen Klärschlamm entsorgt. Nur rund 12 Prozent davon beziehungsweise etwa 200 000 Tonnen wurden auf landwirtschaftlichen Flächen ausgebracht, teilt das Statistische Bundesamt mit.
Verlagerung hin zur Verbrennung
Im Gegensatz dazu hat die thermische Verwertung deutlich zugenommen. 2024 wurden nach Angaben des Bundesamtes rund 82 Prozent des Klärschlamms verbrannt. Das entspricht ungefähr 1,37 Millionen Tonnen, die unter anderem zur Energie und Wärmeerzeugung genutzt wurden. Im Jahr 2009 lag der Anteil der thermischen Verwertung noch bei 53 Prozent.
Besonders die Monoverbrennung gewinnt an Bedeutung. In diesen spezifischen Verbrennungsverfahren wurden 2024 rund 732 000 Tonnen Klärschlamm verbrannt, das sind etwa 44 Prozent der entsorgten Menge. Der Anteil dieses Verfahrens stieg damit gegenüber dem Vorjahr um vier Prozentpunkte.
Steigendes Aufkommen nach mehreren Rückgangsjahren
Nach mehreren Jahren mit sinkenden Mengen stieg das erzeugte und entsorgte Klärschlammvolumen 2024 wieder an. Die Meldungen der kommunalen Kläranlagen zeigen einen Zuwachs von zwei Prozent gegenüber 2023. Das Statistische Bundesamt vergleicht diese Steigerung mit dem Klärschlammaufkommen einer Millionenstadt.
Rechtlicher Rahmen und Phosphorrückgewinnung
Die seit 2017 verschärften Vorgaben zur Ausbringung von Klärschlamm in der Landwirtschaft sollen den Eintrag von Schadstoffen wie Arzneimittelrückständen oder Mikroplastik in Böden reduzieren. Ab 2029 wird zusätzlich die Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlamm verpflichtend sein. Nach aktuellem technischem Stand ist die Phosphorrückgewinnung bei Verfahren der Monoverbrennung am effizientesten, was die Zunahme dieses Verfahrens teilweise erklärt.
Verbleib und weitere Zahlen
Weitere Entsorgungswege spielen nur eine geringe Rolle. Rund 80 000 Tonnen beziehungsweise fünf Prozent entfielen 2024 auf sonstige Entsorgungswege. Für den Landschaftsbau wurden etwa 13 000 Tonnen genutzt, das entspricht einem Anteil von einem Prozent. Die detaillierten Daten sind in den Tabellen zur Abwasserentsorgung des Statistischen Bundesamtes sowie in der Datenbank GENESIS-Online verfügbar.
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