Mittwoch, 17.12.2025

Automobilindustrie verzeichnet stärksten Stellenabbau in der Industrie

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Die Beschäftigung in der deutschen Automobilindustrie ist binnen eines Jahres deutlich gesunken. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes arbeiteten Ende des dritten Quartals 2025 rund 48 700 Personen weniger in diesem Sektor als ein Jahr zuvor. Das entspricht einem Rückgang von 6,3 Prozent und markiert den niedrigsten Stand seit dem zweiten Quartal 2011.

Zulieferer überdurchschnittlich betroffen

Innerhalb der Branche traf der Abbau vor allem Zulieferbetriebe. Die Hersteller von Teilen und Zubehör für Kraftwagen verzeichneten einen Personalrückgang von 11,1 Prozent auf knapp 235 400 Beschäftigte. Hersteller von Karosserien, Aufbauten und Anhängern waren um 4,0 Prozent kleiner und zählten zuletzt 39 200 Beschäftigte. Die Hersteller von Kraftwagen und Kraftwagenmotoren, also die Autohersteller selbst, meldeten ein Minus von 3,8 Prozent und beschäftigten Ende des dritten Quartals 2025 noch 446 800 Personen.

In der Auswertung wurden einige Zulieferer außerhalb der betrachteten Gruppen, etwa bestimmte Bereifungsbetriebe, nicht berücksichtigt. Das Statistische Bundesamt weist darauf hin, dass Veränderungen auch durch die Verlagerung des Tätigkeitsschwerpunkts von Betrieben entstehen können, wodurch diese einer anderen Branche zugeordnet werden.

Rückgänge in mehreren Branchen trotz Ausnahme Nahrungsmittelindustrie

Der Stellenabbau beschränkte sich nicht auf die Automobilbranche. Insgesamt beschäftigten die Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes rund 5,43 Millionen Menschen, das sind 120 300 oder 2,2 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Die Metallerzeugung und -bearbeitung wies mit einem Rückgang von 5,4 Prozent auf 215 400 Beschäftigte einen vergleichsweise hohen Einbruch auf. Auch die Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen sank um 3,0 Prozent auf 310 300 Beschäftigte.

Weitere Branchen mit unterdurchschnittlichen Rückgängen waren die chemische Industrie mit minus 1,2 Prozent auf 323 600 Beschäftigte und die Herstellung von elektrischer Ausrüstung mit minus 0,4 Prozent auf 387 500 Beschäftigte. Der Maschinenbau blieb mit einem Minus von 2,2 Prozent die größte Branche und beschäftigte rund 934 200 Personen.

Einziger großer Bereich mit Beschäftigungszuwachs war die Nahrungsmittelindustrie. Hier erhöhte sich die Zahl der Beschäftigten binnen Jahresfrist um 8 800 oder 1,8 Prozent auf 510 500 Personen.

Datengrundlage und Einordnung

Die Zahlen stammen aus dem Monatsbericht im Verarbeitenden Gewerbe des Statistischen Bundesamtes. Grundlage ist eine Konjunkturerhebung mit einem Berichtskreis von Betrieben mit 50 und mehr Beschäftigten. Ausgewertet wurde nach der Klassifikation der Wirtschaftszweige WZ 2008, unter anderem für die Gruppen Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenmotoren, Herstellung von Karosserien, Aufbauten und Anhängern sowie Herstellung von Teilen und Zubehör für Kraftwagen.

Das Amt betont, dass Schwankungen in den Branchenstatistiken neben konjunkturellen Effekten auch auf Umgruppierungen von Betrieben zurückgehen können. Die vorliegenden Daten geben damit einen aktuellen, aber nicht vollumfänglichen Blick auf die Beschäftigungsentwicklung in der Industrie.

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