Montag, 15.12.2025

Adventsleckereien werden teurer: Schokoladentafeln und Pralinen mit deutlichen Aufschlägen

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In der Vorweihnachtszeit sind Süßigkeiten deutlich teurer geworden. Im Oktober 2025 lagen die Verbraucherpreise für Schokoladen 21,8 % über dem Stand des Vorjahresmonats. Besonders stark verteuerten sich Schokoladentafeln mit einem Plus von 30,7 %, Riegel und ähnliche Erzeugnisse aus Schokolade stiegen um 16,0 %. Auch Pralinen verzeichneten zweistellige Zuwächse, während Bonbons kaum teurer wurden und Kaugummi sowie Gummibärchen leicht billiger waren.

Preisentwicklung im Herbst 2025

Nach Angaben des Statistischen Bundesamts stiegen im Oktober 2025 die Preise für andere Süßwaren insgesamt um 5,0 %. Innerhalb dieser Gruppe nahmen Pralinen um 22,1 % zu, Bonbons um 0,4 % und Kaugummi sowie Gummibärchen verringerten sich um 2,8 %. Die Preise für Kekse stiegen moderat um 1,7 %. Zum Vergleich: Die Verbraucherpreise insgesamt legten im gleichen Zeitraum um 2,3 % zu, die Preise für Nahrungsmittel waren mit 1,3 % unterdurchschnittlich.

Rohstoffe und Produzentenpreise als Treiber

Als wesentlicher Erklärungsfaktor nennt das Amt kurzfristige und mittelfristige Verteuerungen bei wichtigen Zutaten wie Kakao und Zucker auf vorgelagerten Wirtschaftsstufen. Die Erzeugerpreise von Schokolade und kakaohaltigen Zubereitungen stiegen im Oktober 2025 um 20,6 % gegenüber dem Vorjahresmonat. Die Erzeugerpreise von Süßwaren ohne Kakao gingen im selben Monat leicht zurück, sie lagen 2,4 % unter dem Vorjahresniveau.

Bei Zucker hatte es 2024 große Anstiege gegeben. Im Jahresdurchschnitt 2024 lagen die Erzeugerpreise für Zucker mehr als doppelt so hoch wie 2020. Danach kam es jedoch zu deutlichen Rückgängen: Im Juni 2025 lagen die Zuckererzeugerpreise 40,2 % unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Seit November 2024 blieben die Zuckerpreise nach Angaben des Amtes zuletzt stabil auf hohem Niveau.

Importpreise und verfügbare Mengen bei Kakao

Kakao ist der wichtigste Rohstoff für Schokolade und wird überwiegend importiert. Die Importpreise für Kakaobohnen lagen im September 2025 um 4,0 % unter dem Niveau des Vorjahresmonats, während die Einfuhrpreise für Kakaomasse, Kakaobutter, Kakaofett und Kakaopulver im gleichen Zeitraum um 25,8 % teurer waren. Im April 2024 waren die Importpreise für Kakao allerdings auf Rekordniveau gestiegen, damals lagen die Preise für Kakaobohnen deutlich über dem Wert des Vorjahresmonats.

Die importierte Menge an Kakao nach Deutschland ging zurück. Von Januar bis September 2025 wurden 449 400 Tonnen eingeführt, das sind 16,8 % weniger als im Vorjahreszeitraum. Das wichtigste Herkunftsland war Côte dIvoire mit 140 900 Tonnen, das rund 31,4 % der Importe lieferte. Das Amt führt die Verknappung unter anderem auf Missernten in Westafrika zurück.

Mittelfristige Trends und Verbrauch

Betrachtet man die Jahre 2020 bis 2024, sind die Preissteigerungen bei Süßwaren und Keksen überdurchschnittlich. Die Verbraucher mussten für Kekse im genannten Zeitraum 74,4 % mehr bezahlen, für Schokoladen insgesamt 39,9 % mehr. Riegel verteuerten sich um 45,9 %, Schokoladentafeln um 31,8 %. Bei anderen Süßwaren stiegen die Preise binnen fünf Jahren um 29,1 %, darunter Kaugummi und Gummibärchen um 39,1 % und Bonbons um 15,1 %.

Zum Pro Kopf Verbrauch: Im Wirtschaftsjahr 2023/24 betrug der berechnete Verbrauch an Zucker 30,4 Kilogramm pro Kopf, nach 33,9 Kilogramm im Jahr davor. Der Selbstversorgungsgrad bei Zucker lag 2023/24 bei 155 %. Der Verbrauch von Kakao lag nach vorläufigen Angaben der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung bei 3,1 Kilogramm pro Kopf, unverändert zum Vorjahr.

Die detaillierten Daten zum Verbraucherpreisindex, zu Erzeugerpreisen und zu Einfuhrpreisen veröffentlicht das Statistische Bundesamt in seinen Datenbanken. Ergänzende Informationen zu Advent, Weihnachten und Silvester hat das Amt auf einer Sonderseite zusammengestellt.

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