Mittwoch, 17.12.2025

Torfverbrauch in Pflanzsubstraten 2024 deutlich gesunken

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Der Einsatz von Torf in in Deutschland verkauften Blumenerden und Kultursubstraten ist 2024 spürbar zurückgegangen. Das Statistische Bundesamt berichtet, dass sich der Anteil des eingesetzten Torfs sowohl bei Hobbyblumenerden als auch bei gewerblichen Kultursubstraten verringert hat, obwohl der Anteil torfhaltiger Produkte insgesamt unterschiedlich entwickelt wurde.

Weniger Torf in Blumenerden für den Privatgebrauch

Im Jahr 2024 wurden in Deutschland 4,6 Millionen Kubikmeter Blumenerde für Hobbygärten abgesetzt. Mehr als drei Viertel dieser Erden waren torfhaltig, konkret 77 Prozent. Gegenüber 2023 änderte sich dieser Anteil nur geringfügig, damals betrug er 78 Prozent von 4,5 Millionen Kubikmetern.

Die wesentliche Veränderung liegt in der Zusammensetzung: Torfhaltige Blumenerden enthielten 2024 im Mittel nur noch 38 Prozent Torf. Im Vorjahr lag dieser Wert bei 47 Prozent. Insgesamt wurden den Blumenerden 2024 rund 1,4 Millionen Kubikmeter Schwarz und Weißtorf beigemischt. Das entspricht einem Rückgang der eingesetzten Torfmenge um 18,4 Prozent gegenüber 2023, als 1,7 Millionen Kubikmeter Torf verwendet wurden.

Entwicklung bei Kultursubstraten für den gewerblichen Bereich

Bei den im gewerblichen Garten und Landschaftsbau eingesetzten Kultursubstraten, zu denen auch Deckerden für den Pilzanbau zählen, war die Lage differenziert. Insgesamt wurden 2,6 Millionen Kubikmeter Kultursubstrate in den Verkehr gebracht, davon waren 84 Prozent torfhaltig. Dieser Anteil lag damit leicht über dem Vorjahreswert von 80 Prozent.

Die torfhaltigen Kultursubstrate wiesen jedoch einen geringeren durchschnittlichen Torfanteil auf als im Vorjahr. 2024 betrug der Mittelwert 63 Prozent, 2023 waren es noch 72 Prozent. Dadurch enthielten die abgesetzten Kultursubstrate 2024 insgesamt etwa 1,4 Millionen Kubikmeter Torf, was einem Rückgang von 5,4 Prozent gegenüber 2023 entspricht, als 1,5 Millionen Kubikmeter Torf genutzt wurden.

Erhebung, Umfang und klimapolitische Relevanz

Das Statistische Bundesamt veröffentlicht damit erstmals Ergebnisse zum Inlandsabsatz von Blumenerden und Kultursubstraten. Die Erhebung wurde zum Berichtsjahr 2023 eingeführt. Erfasst wird die in den Verkehr gebrachte Menge, also sowohl in Deutschland produzierte und für den Inlandsabsatz bestimmte als auch importierte Produkte. Exporte bleiben unberücksichtigt.

Die Statistik beruht auf einer jährlichen Befragung aller inländischen Betriebe und Unternehmen, die Torf, Blumenerden oder Kultursubstrate herstellen oder importieren. Der Berichtskreis umfasst derzeit rund 120 Erhebungseinheiten. Methodisch wird darauf hingewiesen, dass Torf ein kohlenstoffreicher organischer Rohstoff aus entwässerten Mooren ist. Beim Abbau und bei der Nutzung als Pflanzsubstrat entstehen durch die Zersetzung des Materials Treibhausgasemissionen, was die Reduzierung des Torfeinsatzes klimarelevant macht.

Detaillierte Tabellenergebnisse der Torfstatistik sind nach Angaben des Amtes über die Datenbank GENESIS Online abrufbar.

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